11 Freunde müsst Ihr sein | Qualitätsaspekte der DIN EN 15224:2017-5

20.03.2018 | Dorit Müller | Fachbeiträge

Mit der im Mai 2017 vom Deutschen Institut für Normung e.V. erschienenen überarbeiteten Version, der branchenspezifischen Norm für Qualitätsmanagementsysteme im Bereich der Gesundheitsversorgung DIN EN 15224, können Verantwortliche von Krankenhäusern, stationären Pflege- und Rehabilitationseinrichtungen, Arztpraxen sowie Organisationen der sozialen Betreuung ihr Managementsystem danach ausrichten. Dieser europaweit gültige Standard für Qualitätsmanagementsysteme basiert auf der DIN EN ISO 9001:2015 und ergänzt die allgemeinen Anforderungen, die bereits aus der DIN EN ISO 9001 bekannt sind, um Interpretationen, Begriffserklärungen, inhaltliche Erweiterungen und für die Gesundheitsversorgung zusätzliche Anforderungen.

DIN EN 15224 - WAS IST NEU

Die DIN EN 15224 versteht sich als eigenständige Norm, die zur Bewertung der Konformität bei der Zertifizierung von Dienstleistungsunternehmen des Gesundheitswesens Anwendung findet. Zudem ermöglicht sie einer Organisation ihre klinischen Prozesse in Bezug auf bestimmte festgelegte Gesundheitsprobleme, wie z. B. Schlaganfälle und Diabetes, aufgrund des prozessorientierten Ansatzes und deren Wechselwirkungen zu planen. Die DIN EN 15224 basiert zu großen Teilen auf der DIN EN ISO 9001:2015. Gegenüber der Vorgängerversion aus dem Jahre 2012 wurde die Gliederung und ein Teil der Terminologie verändert. Sämtliche Abschnitte der Norm wurden inhaltlich überarbeitet, aktualisiert und an die „High Level Structure“ angepasst, um die Angleichung an die DIN EN ISO 9001:2015 und andere Normen zu Managementsystemen zu verbessern. Als integraler und entscheidender Bestandteil des Qualitätsmanagements gilt das risikobasierte Denken, welches in die Kapitel 4, 5, 6, 8, 9 und 10 der Norm einfließt und auf allen Ebenen mit bedacht werden muss. Bewertungen der Risiken, Informationen über Vorfälle, Beinahe-Verwechslung oder Verwechslung von Diagnostik, Befunde, Berichte, Eingriffsort, Patient und andere unerwünschte Ereignisse müssen analysiert und zusammen mit den entsprechenden Präventionsmaßnahmen in die Managementbewertung mit aufgenommen werden. Des Weiteren wurde die Norm um zwei Abschnitte (Kapitel 4.1 und 4.2.) erweitert, die sich auf den Kontext der Organisation beziehen.

VORTEILE DER NEUEN STRUKTUR

Der Vorteil der neuen Struktur ist die Vereinheitlichung des Aufbaus, um eine Vergleichbarkeit mit allen Management Normen gewährleisten zu können. Somit entsteht vor allem ein reduzierter Aufwand bei der Aufrechterhaltung und Implementierung weiterer Management Normen. Für die Auditoren bedeutet die strukturelle Anpassung eine wesentliche Erleichterung bei der Durchführung interner Audits bzw. Kombinationsaudits z. B. wenn Organisationen mehrere Managementsysteme einführen wollen. Interne Audits stellen hierbei ein zentrales Instrument zur kontinuierlichen Verbesserung des Qualitätsmanagementsystems der Organisation dar und hängen im Wesentlichen von der Kompetenz der Auditoren ab. Die Implementierung eines Qualitätsmanagementsystems von Organisationen der Gesundheitsversorgung ist eine strategische Entscheidung, um ihre Leistungen in der Gesamtheit steigern zu können und ein stabiles Fundament für nachhaltige Entwicklungen durch Interaktionen zwischen Patienten, dem Personal, Angehörigen, externen Anbietern, Versicherern und öffentlichen Körperschaften zu etablieren.


11 definierte Qualitätsaspekte
Die Patientensicherheit und die Identifizierung von Risiken sind eines der zentralen Merkmale der DIN EN 15224. Aufgrund klinischer Erfahrungen wurden im Zentrum der DIN EN 15224 elf definierte Qualitätsaspekte identifiziert, die die Qualität im Bereich der Gesundheitsversorgung kennzeichnen und als relevant eingestuft werden. Diese elf Qualitätsmerkmale sind: angemessene, richtige Versorgung, Verfügbarkeit, Kontinuität der Versorgung, Wirksamkeit, Effizienz, Gleichheit, evidenzbasierte / wissensbasierte Versorgung, einschließlich der körperlichen, psychologischen und sozialen Unversehrtheit, Einbeziehung des Patienten, Patientensicherheit, Rechtzeitigkeit und Zugänglichkeit. Die wichtigsten Qualitätsmerkmale sind die Patientensicherheit, Wirksamkeit und Angemessenheit der Versorgung und sollten in der Bewertung der Leistung inbegriffen sein.

Patientensicherheit

Die Strategien für die Patientensicherheit müssen evidenzbasiert sein und insgesamt für Wertschöpfung sorgen. Nur dann können sie wirksam, effizient, sachgerecht, übertragbar und nachhaltig sein. Eine sichere Kommunikation und Unterstützung der Mitarbeiterschaft sowie partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Patienten und Pflegebegleitern sind zielführende und bedeutende Bestandteile beim Aufbau einer nachhaltigen Sicherheitskultur.

Wie können wir Sie bei der Implementierung eines Managementsystems unterstützen?
Wir verstehen Qualitätsmanagement als Beitrag zur Organisationsentwicklung. Qualitätsmanagementsysteme sind für uns keine starren und separat geführten Regelwerke, sondern die gegenseitige Verständigung von Seiten der Führung und der Mitarbeiter auf ein gemeinsames Ordnungssystem. Wir initiieren, unterstützen und begleiten Kliniken bei der Einführung und Umsetzung eines Qualitätsmanagementsystems.

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